Gegen den Mythos von der Schule als Allheilmittel gegen soziale Probleme
Bildung sei Kulminationspunkt heutiger „Erlösungshoffnungen“, kritisierte einst Erich Ribolits. Die vorliegende schulheft-Ausgabe „Mind the Gap“ will der Einbildung, Bildung sei Allheilmittel gegen soziale Probleme, ebenso kritisch im Wege stehen. Trotzdem: Das Scheitern des Bildungssystems bei dem Anliegen, sozialer Ungleichheit entgegenzuwirken, ist nicht alternativlos. Schule muss nicht ein Ort der Ohnmacht und des Rassismus sein und Basisbildung kann ein kritischerer Ort als die Hochschule sein. Aber solange es Flüchtlingslager wie Moria, Deutschförderklassen, Anti-Migrant*innen-Gesetze, Extremismus, ungleiche Genderverhältnisse und neoliberale Pädagogisierung gibt, bleibt das Versprechen von Bildung unvollständig.