Selbstbestimmungsrecht im Widerstreit

Walter Reichel, Generaldirektion des ÖStA

Selbstbestimmungsrecht im Widerstreit

Von der nationalen Kontroverse zum militärischen Kräftemessen: Grenzkonflikt zwischen Deutschösterreich und der Tschechoslowakei 1918/1919

49,20 *

  • lieferbar
  • ISBN 978-3-7065-6188-4
  • 248 Seiten, kartoniert

Nachwehen des Ersten Weltkriegs: Der österreichisch-tschechoslowakische Konflikt um Südmähren.

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Nachwehen des Ersten Weltkriegs: Der österreichisch-tschechoslowakische Konflikt um Südmähren.

Das Ende des Ersten Weltkrieges und der Zusammenbruch der Habsburgermonarchie setzten einen Transformationsprozess in Gang, der das Machtgefüge Mitteleuropas nachhaltig veränderte. Die schon seit längerem kontrovers diskutierten staatlichen, politischen, gesellschaftlichen und sozialen Fragen wurden vor dem Hintergrund der neuen Machtverhältnisse einem tiefgreifenden Veränderungsprozess unterzogen. Innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne entschied sich die Zukunft von Staaten und Nationalitäten, unzählige individuelle Schicksale sollten davon nachhaltig beeinflusst werden. Die „Welt von Gestern“, so wie Stefan Zweig sie beschrieben hatte, war endgültig untergegangen. Binnengrenzen wie im niederösterreichisch-mährischen Raum wandelten sich zu Staatsgrenzen, deren Behauptung eindringliche Interessenskonflikte heraufbeschwor. Unter dem Einsatz militärischer Mittel – die sich im Vergleich mit den Dimensionen des eben erst zu Ende gegangenen Weltkrieges allerdings als äußerst bescheiden ausnahmen – versuchten die deutschösterreichische und die tschechoslowakische Seite, die Entscheidung über die staatliche Zugehörigkeit Südmährens jedoch möglichst unblutig vonstattengehen zu lassen. Vor dem Hintergrund der machtpolitischen und militärischen Konstellation musste der Ausgang dieses Konflikts für weitsichtige Zeitgenossen eindeutig sein. Tiefgreifende Demoralisierung, beunruhigende Versorgungsengpässe, mangelnde politische Stabilität, die drohende Furcht vor der erneuten Entfesselung der Kriegsfurie und die Angst vor einer sozialen Revolution hemmten das junge Deutschösterreich, einen Waffengang gegen den nördlichen Nachbarn zu unternehmen. Beim Einsatz staatlicher Gewalt verstanden es die Tschechen wiederum, ihren völkerrechtlichen Status als Siegermacht geschickt auszuspielen, wodurch sie jede Intervention Wiens von Beginn an verunmöglichten. Die tschechoslowakische Seite hat das politische Momentum ergriffen und war nicht bereit, dieses aus der Hand zu geben.

Walter Reichel, Generaldirektion des ÖStA
Selbstbestimmungsrecht im Widerstreit
Von der nationalen Kontroverse zum militärischen Kräftemessen: Grenzkonflikt zwischen Deutschösterreich und der Tschechoslowakei 1918/1919
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  • Reihe: Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs
    Alle Titel der Reihe
  • Band: 61
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  • ISBN 978-3-7065-6188-4
  • 248 Seiten, kartoniert
  • Erscheinungstermin: 30.09.2021
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Die „Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs" (MÖStA) sind seit 1948 das zentrale Publikationsorgan des Österreichischen Staatsarchivs. Seit Band 54 (2010) erscheinen die MÖStA als Themenbände, die vor allem Fragen der österreichischen Archivgeschichte und der archivischen Quellenkunde gewidmet sind. Zusätzlich bestehen die Reihen „Sonderbände", „Ergänzungsbände" und „Inventare".

Der Autor:
Mag. Dr. Walter Reichel
, geb. 1971 in Wien, Studium der Geschichte, Slawistik und Politikwissenschaft an den Universitäten Wien, Prag und Krakau. 1999–2005 Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), seit 2005 im Bundeskanzleramt (Leitung Referat I/13/c: Redaktion im Bundespressedienst). Publikationen und Vorträge zu historischen und aktuellen mitteleuropäischen Themen, insbesondere über die Beziehungen Österreich-Tschechien, Verwaltungsgeschichte und Medien; Übersetzungen zu historischen Themen, dem böhmischen Adel und Umweltpolitik.