„Ostjuden“ – Geschichte und Mythos

Philipp Mettauer, Barbara Staudinger

„Ostjuden“ – Geschichte und Mythos

  • Reihe: Schriftenreihe des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs
    Alle Titel der Reihe

  • Band: 1

24,90 *

  • lieferbar
  • ISBN 978-3-7065-5411-4
  • 232 Seiten, gebunden

Jüdische Lebenswelten im Spannungsfeld zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdzuschreibung im globalen Kontext.

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Um 1900 veränderte sich die jüdische Welt Europas. Pogrome und wirtschaftliche Not veranlassten Tausende osteuropäische Jüdinnen und Juden, nach Palästina, Amerika und in die mitteleuropäischen Metropolen zu migrieren. Dort trafen die in der Mehrzahl traditionell und religiös geprägten „Ostjuden“ auf weitgehend in die nichtjüdische Gesellschaft integrierte „Westjuden“. In diesem neuen Umfeld dienten sie häufig als Fläche für Projektionen, die zwischen dem Klischeebild des rückständigen und dem Ideal des „authentischen“ Judentums oszillierten.


Der Tagungsband zur gleichnamigen Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs dekonstruiert den Begriff „Ostjuden“ und diskutiert jüdische Lebenswelten im Spannungsfeld zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdzuschreibung im globalen Kontext. Die Forschungserkenntnisse aus Geschichte, Kultur- und Literaturwissenschaften führen zur Hinterfragung vermeintlich statischer Mythen und zur Korrektur noch immer aktueller Stereotype.


Aus dem Inhalt:
Philipp Mettauer: Vorwort
Anna Lipphardt: Wo liegt Osten? Zur (Selbst-)Verortung osteuropäischer Juden
Barbara Staudinger: Unerwünschte Fremde. Galizische Juden in Wien: Zwischen Integration, Wohlfahrt und Antisemitismus
Gertrud Pickhan: „Ostjudentum“ und Mizrekh-Yidishkeyt. Begriffskonstruktionen, Selbstwahrnehmungen und Fremdzuschreibungen
Svjatoslav Pacholkiv: Galizische Judenedikte im Kontext der Josephinischen Toleranzpolitik
Susanne Talabardon: Reb Melech oder: Die Metamorphose des Elimelech von Lezajsk (1717-1787) vom Kabbalisten alter Schule zum Zaddik von Galizien
Andreas Vormaier: Ölrausch. Über eine aufstrebende Erdölindustrie in einer postfeudalen Gesellschaft
Peter Becker: Von Jamnica nach Kapstadt und Buenos Aires. Anna Königsberg und der Mädchenhandel in der Habsburgermonarchie
Michael Hagemeister: „Geheimnisse des Judentums“ und ihre „Enthüllung“. Von Biarritz zu den Protokollen der Weisen von Zion
Joachim Schlör: Jeszcze piękniejsze od Paryża. Die „Ostjuden“ im Palästina der 1920er Jahre
Marianne Windsperger: Schtetl revisited: Jüdische Familiengeschichten zwischen New York und Osteuropa


 

Philipp Mettauer, Barbara Staudinger
„Ostjuden“ – Geschichte und Mythos
  •  
  • Reihe: Schriftenreihe des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs
    Alle Titel der Reihe
  • Band: 1
  •  
  • 24,90 *
  • ISBN 978-3-7065-5411-4
  • 232 Seiten, gebunden
  • Erscheinungstermin: 08.04.2015
  • lieferbar
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Die Herausgeber/innen
Philipp Mettauer, geb. 1976 in Linz, Historiker. Oral History Interviewprojekte zur österreichisch-jüdischen Emigration nach Argentinien sowie zu psychischen Folgewirkungen der Shoah, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs.
Barbara Staudinger studierte Geschichte, Theaterwissenschaften und Judaistik an der Universität Wien. 1998–2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für jüdische Geschichte Österreichs, 2005–2007 Kuratorin am Jüdischen Museum München, lebt als freie Kuratorin in Wien.