Die Geschichte vom Bau der Brennerbahn – vom ersten Schriftverkehr bis zur Eröffnung des durchgehenden Schienenbandes München–Venedig – spannend und detailreich erzählt.
Hubert Held zeigt in der vorliegenden Publikation die Verbindungen zwischen technischen, historischen und politischen Entwicklungen, die mit dem Bau und der Fertigstellung der Brennerbahn einhergingen, auf. Der physische Vorgang der Trasseneinbettung in das Gelände wird als ein Aspekt von vielen der gesamtgesellschaftlichen Leistung gesehen, die bei der Durchsetzung des neuen Verkehrsmittels sichtbar wird. Der Autor liefert eine Darstellung des Zeitraums vom ersten Schriftverkehr zur Jahreswende 1835/36 über die zunächst noch vagen Ideen einer Nord-Süd-Verbindung bis zur Eröffnung des durchgehenden Schienenbandes von München über den Brenner nach Venedig im August 1867. Ein besonderes Augenmerk liegt vor allem auf den politischen Besonderheiten des Bauprojektes, der Verbesserung der transnationalen Beziehungen und der Handelswege.
So konnte in nur wenigen Jahrzehnten ein enormer infrastruktureller Entwicklungssprung vollzogen werden, der als Sensation galt und neue Maßstäbe für zukünftige Bauprojekte legte. Das Jahr 1867 läutete mit der Fertigstellung der Brennerbahnstrecke nicht nur das Zeitalter des modernen Bahnverkehrs, sondern auch den Beginn der konstitutionellen Ära ein. Der Autor Hubert Held schildert die gesellschaftlichen Umbrüche detailreich und überzeugt mit fundierten Kenntnissen der Zeit. Nicht zuletzt gewähren auch zahlreiche Schriftstücke und empirische Befunde Einblick in eine bedeutende Ära.