Die Entwicklung des staatlichen Schulsystems in Österreich, ergänzt durch einen Blick auf die vor-etatistische Phase und durch Hinweise auf die jeweiligen Abschnitte der Geschichte der Pädagogik im deutschen Sprachraum
Die Adressaten dieses Buches sind die im Handlungsfeld Schule Tätigen. Das Buch soll einen Wissenshintergrund geben, über den die Akteure im Handlungsfeld verfügen sollen und der ihr Urteilen, Entscheiden und Handeln zu fördern vermag. Die heutige Schule ist als ein Gewordenes zu verstehen und sie wird sich mit der Veränderung der Gesellschaft weiter entwickeln. Die Qualität dieser Entwicklung zu beurteilen, setzt die Kenntnis der Geschichte voraus.
Das Buch bietet eine Sachverhaltsdarstellung der Entwicklung des Schulwesens im Staatsgebilde Österreich. Den Darstellungen des vom Staat eingerichteten und geleiteten Schulsystems werden Hinweise auf einige wichtige Erscheinungen im vor-etatistischen Bildungswesen vorangestellt. Eingeleitet wird das Buch durch Gedanken über das Wesen der Schule und durch einen Blick auf das Schulsystem der Gegenwart. Bei der Darstellung der Entstehung der österreichischen Schulentwicklung wird zunächst eine Übersicht über die politisch-legistische Entwicklung gegeben, gegliedert nach den jeweils geltenden verfassungsrechtlichen Grundlagen. Diese wird zu den im deutschen Sprachraum jeweils vorherrschenden Richtungen der Pädagogik in Beziehung gesetzt, wobei auch aus charakteristischen Werken zitiert wird. Im anschließenden Abschnitt wird der Entwicklungsgang der verschiedenen Schularten dargestellt und abschließend auf einige generelle Charakteristika des österreichischen Schulwesens eingegangen.
Der Autor:
Helmut Seel, em. Univ.-Prof. Dr., besuchte eine Lehrerbildungsanstalt und arbeitete danach als Volksschul- und Hauptschullehrer. Er absolvierte nebenberuflich ein Universitätsstudium in Graz – Lehramt für Psychologie und Pädagogik (LBA) 1962 und Doktorat 1963 – und arbeitete später als Lehrerbildner an der LBA und der Pädagogischen Akademie (in Linz). Die Habilitation erfolgte 1972 an der Hochschule für Bildungswissenschaften (Universität) Klagenfurt. Von 1972 bis 2001 war er Universitätsprofessor für Pädagogik an der Universität Graz und 1976–1978 Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät. 1971–1976 leitete er die Abteilung des Zentrums für Schulversuche und Schulentwicklung in Klagenfurt. (1984–1994 war er Abgeordneter zum Nationalrat.)