Lässt sich Ich-Identiät anders als (unbedingter Wille zum) Selbstsein denken? Das Buch bearbeitet diese Frage aus einer systematischkritischen Perspektive, die sozialphilosophische, kulturtheoretische und ethische Analysen wechselseitig aufeinander bezieht.
Wird Narziss in Ovids Metamorphosen noch als eine vereinzelte Figur geschildert, als jemand, der sich von seinen Mitmenschen abgewandt hat, um in tragischer Verblendung sein Spiegelbild zu beschwören, sind wir nunmehr Zeugen – und zu einem gewissen Grad auch Komplizen – einer verallgemeinerten Rhetorik des Selbsts. Die vorliegenden Studien setzen dort an, wo die „Wunden“, Aporien und Implikationen des narzisstischen Identitätsprojekts, den Willen zum Selbstsein zum Ausgangs- und Angelpunkt von Erkenntnis und sozialer Handlung zu bestimmen, erkennbar werden.