Jugendliche sind heute – stärker als frühere Generationen – herausgefordert, ihre Biographie selbst zu schreiben, mithin ihre Identität selbst zu gestalten. Mit diesen Prozessen der Sozialisation Heranwachsender sind die Medien fest verwoben. Vor allem das Social Web (Web 2.0) ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Bestandteil des Alltags Jugendlicher geworden. Web 2.0-Angebote bieten ihnen auf dem Weg zum Erwachsenwerden in vielfältiger Weise Symbolmaterial und Foren für ihre Alltagskommunikation an. Die Bedeutung, die die Anwendungen des Social Web – allen voran Social Network Sites – heute einnehmen, muss allerdings in einem größeren Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse gesehen werden; so prägen soziale Online-Netzwerke mittlerweile unsere Gesellschaft in zentraler Weise.
Das Medien Journal geht der Rolle, die Social Web-Angebote für junge Menschen einnehmen, in zwei Ausgaben nach. Unter dem Titel „Europas Jugend im Social Web.“ bietet das Journal Einblicke in aktuelle empirische Untersuchungen zum Web 2.0 in verschiedenen Ländern Europas. In den beiden zweisprachig (deutsch und englisch) angelegten Heften werden Studien aus Italien, Portugal, Estland, Deutschland, der Schweiz und Österreich vorgestellt.
Heft 3/2010 wendet sich den sozialen Perspektiven zu, während im letzten Heft des Jahrgangs 2010 individuelle Perspektiven im Mittelpunkt stehen.
Autorinnen und Autoren: Martin Wettstein (Zürich), Giovanna Mascheroni (Turin) Axel Maireder (Wien), Manuel Nagl (Krems), Manuel J. Damásio (Lissabon), Sara Henriques (Lissabon), Conceição Costa (Lissabon).