Von der „Wall“ zur „Mall“ betitelt der bekannte Postsozialismusforscher Gregory Andrusz seinen Beitrag in diesem Band. Er meint damit die Verknüpfung zwischen kommerzieller Neuerfindung von Urbanität und traditionalistischer Gestaltung einzelner Stadtteile in ehemals sozialistischen Städten.
Durch die Möglichkeit, ganze Städte, Stadtteile, Regionen und ihre Landschaften als „Weltkulturerbe“ anzuerkennen, setzt die UNESCO neue Maßstäbe für die Stadtentwicklung. In den letzten 15 Jahren führte dies auch in post- und spätsozialistischen Städten zur Bewahrung von alten, aber auch zur Herausbildung von neuen Stadtlandschaften.
Die Beiträge dieses Bandes nehmen die gegenwärtig zu beobachtende „Landnahme“ des städtischen Raumes zum Ausgangspunkt der Analyse historisch variabler Bedeutungen und symbolischer Besetzungen anhand von Stadtlandschaften in Berlin, Bukarest, Krakau, Havanna, Moskau, Peking, Prag, Sofia und Tiflis.
Mit Beiträgen von Marie-Theres Albert, Gregory Andrusz, Anette Baldauf, Karin Czermak, Hanna Derer, Georg Escher, Michael S. Falser, Stefan Ghenciulescu, Petar Iokimov, Alexej Kometsch, Anna Katharina Laggner, Sabine Offe, Adelheid Pichler, Frank Roost, Marcella Stern, Ljubinka Stoilova, Georg Traska, Thiemo Waltensdorfer und Karin Wilhelm.
Die Herausgeberinnen:
Mag. Adelheid Pichler hat Sozial- und Kulturanthropologie studiert. Sie war von 2002 bis 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin eines FWF-geförderten Forschungsprojektes (Fond zur Förderung wissenschaftlicher Forschung) an der Kommission für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, und ist externe Lektorin an der Universität Wien. Feldforschung in Havanna. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Urban Anthropology, Religionsethnologie, Anthropology of Landscapes.
Dr. Gertraud Marinelli-König hat Slawistik und Osteuropäische Geschichte studiert. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Zentrum Kulturforschungen der ÖAW.