„fort – da“ setzt sich aus acht Texten zusammen, die sich als autobiographische verstehen ließen, genauer aber will sie Rainer Nägele als Topo-Bio-Graphien verstanden wissen. In seinem Vorwort vermerkt er zu dieser genaueren Kennzeichnung:
„Was hier unter dem Titel Topo-Bio-Graphien zu einer Konstellation zusammentritt sind Gelegenheitstexte: zu verschiedenen Zeiten, zu verschiedenen Gelegenheiten und in verschiedenen Angelegenheiten entstanden und geschrieben. Aber alle beziehen sich, ihrer jeweiligen Gelegenheit entsprechend, auf eine Gegend mit ihren Orten. Sie zeichnen eine Topographie. Und weil es eine von einem Subjekt gelebte Topographie ist, heißen sie Topo-Bio-Graphien – mit der kleinen Verschiebung in den Plural der Graphien, der Schriebe: Denn die eine Topographie ist vielfach gelebt und vielfach geschrieben, bei jeder Gelegenheit wieder und wieder etwas anders.“
So ergibt sich für Nägele auch in diesen Texten ein Lesen zwischen den Texten, ein Lesen zwischen den Orten und Zeiten: ein Lesen in Sigmund Freuds genauem fort – da-Spiel.
Der Autor:
Rainer Nägele lehrt noch bis Dezember 2005 als Professor of German an der Johns Hopkins University in Baltimore, ab Jänner 2006 dann an der Yale University Vergleichende Literaturwissenschaft. Rainer Nägele gilt als ausgewiesener Hölderlin-, Kafka- und Walter Benjamin-Kenner und hat wichtige Arbeiten zur Übersetzungstheorie und zur Literatur des 20. Jahrhunderts vorgelegt.