Das Kulturwissenschaftliche Jahrbuch „Moderne“ versteht sich als Publikationsorgan der interdisziplinären Erforschung von Phänomenen der akzelerierten Modernisierung und deren gesellschaftlichen bzw. kulturellen Auswirkungen. Beim Begriff von „Kultur“ geht man dabei von einem diskursiven, historisch variablen Konstrukt aus. Interdisziplinarität wird als verbindende Perspektive zwischen den geistes- und sozialwissenschaftlichen Einzeldisziplinen verstanden. So finden in diesem Konzept u.a. Studien aus der Anthropologie, der Genderforschung oder den Postcolonial Studies Platz.
„Vernetzungen“ zwischen verschiedenen Orten, Regionen bzw. zwischen diversen sozialen, kulturellen oder kognitiven Strömungen bilden den Themenschwerpunkt des 1. Jahrgangs. Beleuchtet werden Hintergründe, Ursachen, Zusammenhänge und Folgen dieser Vernetzungen sowie deren Ausformungen in Politik, Gesellschaft, Künsten und Wissenschaft. Dem Phänomen wird einerseits in seiner historischen Entwicklung nachgegangen, andererseits werden theoretisch-methodologische Möglichkeiten der Analyse diskutiert.
Aus dem Inhalt:
Vernetzungen
Helga Mitterbauer (Graz): Verflochten und Vernetzt. Methoden und Möglichkeiten einer Transkulturellen Literaturwissenschaft
Sabine Müller (Wien): Das Netz als Knoten in politischer Theorie und Praxis. Leerstelle und Latenz als interdisziplinäre Scharniere mit Lösungspotential
Eva Krivanec (Wien): „… der ewige Friede war mir schon bis daher…“ Das Theatergeschehen in Wien, Berlin, Paris und Lissabon zu Beginn des Ersten Weltkriegs
Peter Haber (Basel): Vernetzt und doch allein. Der ungarische Orientalist