Der Band ist eine gelungene Sammlung an Beiträgen zur steirisch-jüdischen
Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dabei zeigt sich
deutlich, dass Marginalisierung, Auslöschung und Annäherung ständige
Parameter dieser wechselhaften Beziehung gewesen sind.
Zu allen Zeiten wurden Juden in der Steiermark marginalisiert, gleichsam an
den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die Umsetzung dieser
Exklusionsbestrebungen führte mitunter zu Gewalt und Vertreibung – in der
Zeit des Nationalsozialismus zur vollständigen Entrechtung, Beraubung und
physischen Auslöschung der jüdischen Bevölkerung. Es waren die
Nationalsozialisten und ihre willfährigen Helfer, die es beinahe zuwege
gebracht hätten, hinter die steirisch-jüdische Geschichte einen grausamen
und blutigen Schlusspunkt zu setzen. Nach den Erfahrungen mit der Shoah
bedurfte es nach 1945 einer Vielzahl von wechselseitigen Initiativen und
Aktionen, ehe eine erneute Annäherung zwischen der in völliger
Zurückgezogenheit lebenden jüdischen Gemeinde und ihrer nichtjüdischen
Umwelt möglich wurde. Dieses nur in langsamen, kleinen Schritten
Aufeinander-Zugehen fand seinen sichtbaren Ausdruck in der im Jahr 2000
errichteten Synagoge in Graz.
Mit Beiträgen von:
Markus J. Wenninger, Stephan Laux, Hermann Kurahs, Michael Schiestl, Gerald Lamprecht, Heimo Halbrainer, Robert Breitler, Eduard G. Staudinger, Dieter A. Binder, Gertraud F. Strempfl und Eleonore Lappin.