Wie erfüllte ein inländischer Facharbeiter einer nationalsozialistischen Rüstungsfabrik die ihm zugedachte Herrschaftsrolle über die ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter? Anhand der lebensgeschichtlichen Erzählungen von Friedrich K. und basierend auf historischen Dokumenten analysiert dieses Buch die Herrschaftsbeziehungen in der rüstungsindustriellen Arbeitswelt der Steyrer-Werke 1939 bis 1945.
Die Zusammenführung von Gedächtnisdiskursen und subjektiven Erinnerungen erweist sich als brüchig. Friedrich K. gerät in ein Spannungsfeld widersprüchlicher Begründungszusammenhänge. Ein gleichzeitiges Hervortreten und Verschwinden der Vergangenheit ist die Folge.
Die Autorin: Silvia Rief, Mag.a Dr.in, geboren 1971, Soziologin und Historikerin, derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Innsbruck. Arbeitsschwerpunkte: Nationalsozialismus, Zwangsarbeit und Erinnerung, zeitgenössische jugendliche Tanz- und Musikkulturen, Gender und Sexualitäten, Kultursoziologie, qualitative Sozialforschung und Biographieforschung