„Jenseits von Babylon“ ist nicht dasselbe wie „nach Babylon“.
„Jenseits von Babylon“ bedeutet die Bereitschaft zur Akzeptanz der Andersartigkeit der Anderen und ein offener Umgang mit der real existierenden Vielsprachigkeit.
Doch immer noch produziert unser national ausgerichtetes Schulsystem permanent eine eingeschränkte Sichtweise und ein borniertes Weltbild. Der Absolutheitsanspruch der eigenen Kultur wird bereits durch die Dominanz des „muttersprachlichen Unterrichts“ gesetzt. Wie kann aber eine „Kultur der Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht“ entwickelt werden?
Dieser Frage gehen PädagogInnen, DidaktikerInnen und SprachwissenschaftlerInnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und den Niederlanden nach.
Die Hauptthese des Buches lautet, dass ein interkultureller Deutschunterricht, der entlang der beiden Leitbegriffe „Sprachaufmerksamkeit“ und „interkultureller Literaturunterricht“ ausgerichtet wird, die Qualität und Aktualität schulischen Lernens wesentlich erhöhen könnte.
Aus dem Inhalt:
Sprachliche Pluralität und das Lehren des Deutschen. Einige nicht fachdidaktische Anmerkungen
Die Bedeutung der interkulturellen Herausforderung für Deutschdidaktik und Deutschunterricht
Perspektivenwechsel in der Deutschdidaktik
Franz Kafka als Dalai Lama im Buena Vista Club. Plädoyer für einen interkulturellen Literaturunterricht
Interkulturelles Lernen (im Deutschunterricht) in Österreich. Kritische Seitenblicke
„Elitebilingualismus“ und „Konfliktzweisprachigkeit“
Sprachunterricht für die Zukunft: Modelle schulischer Sprachvermittlung in Südtirol
Mehrsprachigkeit und Fremdsprachenunterricht – zwei unvereinbare Welten?
Schulsprachenpolitik: Hintergründe, Entwicklung und Durchführung. Am Beispiel der Niederlande.