Bauen im geschützten historischen Altstadtbereich – im Welterbe – führt oft zu Konflikten zwischen den Bewahrern des kulturellen Erbes, den kritischen Bürgern, den Stadtplanern, Architekten, Bauherren und jenen Investoren, die in erster Linie ein ökonomisches Kalkül verfolgen und Neues wollen, damit die Integrität des Bestehenden aufs Spiel setzend. Es gibt aber gute Gründe, weshalb ein städtebaulich wertvolles Ensemble erhalten werden soll: Zum einen bildet es einen Erinnerungsraum, der Identität und Zugehörigkeit zu einer Stadt oder einer ganzen Region ausformt, zum anderen bietet der Kultur- und Städtetourismus gerade in Salzburg ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial. In der emotionalen Aneignung des Raumes durch seine Besucher wie seine Bewohner kommt höchste Wertschätzung für die außerordentliche Leistung eines Ortes zum Ausdruck.
Wie mit diesen unterschiedlichen Interessenlagen umgehen, wie ist eine behutsame Weiterentwicklung historischer Altstädte möglich? Respekt vor dem kulturellen Erbe, Sensibilität im Umgang mit der schützenswerten Architektur, Einhaltung der bestehenden Gesetze, Transparenz und offene Planung sowie Bürgerbeteiligung sind die Stichworte für menschengerechtes und dem Welterbe angemessenes Bauen im historischen Stadtraum.