Anneliese Gidl

In einer (un)weiblichen Gesellschaft?

Eine Analyse der österreichischen Printmedien 1945-1995

In den letzten Jahrzehnten hat sich vieles an der Stellung der Frau in der Gesellschaft verändert. Aus dem „Heimchen am Herd“ ist die „emanzipierte Karrierefrau“ geworden. Die vormals sich aufopfernde Mutter verwirklicht sich heute selbst. Dienen und für andere leben ist out, die moderne Frau vereinbart die verschiedensten Eigenschaften: neben der perfekten Berufsfrau und patenten Mutter ist sie auch die ideale Liebhaberin. Eine Kameradschaftsehe sollte die Frau vor 50 Jahren führen, die große Liebe wurde ins Reich der Träume verbannt. Heute zeigen die steigenden Scheidungszahlen, daß Paare sich trennen, sobald die emotionalen Bedürfnisse nicht mehr befriedigt werden. Der Beruf wurde von einer Überbrückung in Zeiten der Not zum Normalfall der weiblichen Biographie. Diese Veränderungen, die häufig öffentlich diskutiert und nicht selten beklagt werden, rufen bei vielen Menschen große Unsicherheit hervor. Wie sich dieser Wandel jedoch wirklich vollzog, wissen die wenigsten. Dieses Buch beleuchtet die verschiedenen Lebensbereiche der Frau, ihre öffentliche, private und berufliche Situation und stellt fest, wie diese in den letzten 50 Jahren dem Wandel unterzogen waren. Als Quellen dazu dienen acht bekannte österreichischen Zeitschriften und Zeitungen, die mit erschreckenden, ernsten, aber auch witzigen Zitaten die Lage der Frau anschaulich darstellen.

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