zeitgeschichte 5/17

„Habsburgerkaiser“ Franz Joseph I. versus „Volkskaiser“ Karl Lueger: Entstehungsgeschichte zweier konkurrierender politischer Ikonen

Die Beiträge widmen sich der Entstehung und längerfristigen Verankerung von konkurrierenden Mythen rund um zwei der mächtigsten und populärsten politischen Figuren der letzten Jahrzehnte der österreichischen Monarchie, Franz Joseph I. und Karl Lueger.


Ausgehend von ihrer direkten Konfrontation hinsichtlich der Wahl Luegers zum Bürgermeister von Wien 1896 untersucht Harald Gröller die innovativen Mobilisierungsstrategien der Christlichsozialen Partei unter Lueger und schildert die komplexe Interdependenz der beiden Politiker im Spannungsfeld zwischen realpolitischer Gegensätzlichkeit und patriotischer Verbundenheit.


Daran anschließend analysiert Elisabeth Heimann, wie Lueger dank seines rhetorischen Talents sowie avantgardistischer Werbekampagnen zu einem Politiker neuen Stils avancierte. Zugleich stellt Heimann jedoch fest, dass er sich dabei von der Inszenierungskunst Franz Josephs deutlich inspirieren ließ.


Eben dieser „ersten“ Inszenierungsavantgarde widmet sich auch Peter Stachel in einem detaillierten „Making of“ des Mythos um Franz Joseph I., in dem er zeigt, dass die Werbekunst des „alten“ Kaisers, der mit Tradition und Innovation geschickt zu jonglieren wusste, der „modernen“ PR-Arbeit des „Volkskaisers“ Lueger in nichts nachstand. Die Wirksamkeit des Mythos rund um den vermeintlichen „letzten Kaiser“ Österreichs wird unter anderem an dessen posthumem Fortleben sichtbar.


Aus dem Inhalt:


ARTIKEL


Harald D. Gröller
Wechselwirkungen zwischen dem „ersten Beamten“ Kaiser Franz Joseph I. und dem „Volkskaiser“ Dr. Karl Lueger



Elisabeth Heimann
Inszenierungsstrategien eines modernen Populisten. Der Lueger-Kult und seine Nachhaltigkeit



Peter Stachel
Das Lächeln des Kaisers. Franz Joseph I. in der zeitgenössischen Inszenierung und im kollektiven Gedächtnis



REZENSION


Michael Dippelreiter/Christian Prosl (Hrsg.), Österreich 1934 – das Spiel mit dem Feuer. Versuch einer differenzierten Betrachtung. (Thomas Dostal)


Ruth Wodak, The Politics of Fear. What Right-Wing Populist Discourses Mean. (Tim Corbett)

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