Im deutschen Sprachraum bestehen zwei Systeme der LehrerInnenausbildung nebeneinander: zum einen ein überwiegend von den Universitäten getragenes System und zum anderen ein an den Pädagogischen Hochschulen angesiedeltes. Diese unterschiedliche Verortung der LehrerInnenbildung bildet immer wieder den Gegenstand von Diskussionen, welche nur auf den ersten Blick als reine Strukturdebatte erscheinen: Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob wie im ersten Fall eine wissenschaftliche Berufsvorbildung intendiert ist oder wie im zweiten Fall eine praxisbezogene Berufsausbildung. Davon hängt auch ab, wie das Aufgabenprofil der in der LehrerInnenbildung tätigen Personen beschaffen ist – und damit, welche formalen und fachlichen Qualifikationen diese Personen mitbringen bzw. berufsbegleitend erwerben müssen. Die Beiträge dieses Heftes handeln überwiegend von „AusbildnerInnen“, die nahe an der (künftigen) beruflichen Realität der Studierenden sind, sie nehmen die „Einlassung“ als eine notwendige Gelingensbedingung von LehrerInnenbildung in den Blick. An einigen Stellen wird jedoch auch deutlich, dass es dazu eines Gegengewichts bedarf, nämlich der kritischen Distanz zum Berufsfeld, wenn LehrerInnenbildung nicht auf Sozialisation reduziert werden soll – das gilt unabhängig davon, wo sie verortet ist.