Kultur des Sehens

Bei aller Konzentration auf Standards und Normen in aktuellen Bildungsdebatten darf und soll nicht vergessen werden, dass Wahrnehmungsschulung, die Entwicklung von Imaginationsvermögen, Kreativität und Phantasie wesentliche Ziele in einer ganzheitlich gedachten (Aus)Bildung junger Menschen sind, in der über die sinnlichen Wahrnehmungen nicht nur die kognitive, sondern auch die emotionale und affektive Dimension des Lernens mitberücksichtigt wird. In diesem Sinne sollen SchülerInnen nicht nur lernen, äußere Bilder wahrzunehmen und innere Bilder entstehen zu lassen, sie werden auch dazu angeleitet, sich selbst einzubringen, Bildimpulse mit der eigenen individuellen Wahrnehmungsweise zu verarbeiten, dem Gesehenen Sinn zu entnehmen und für die eigene Entwicklung zu nutzen. Dieser Dreischritt aus Rezeption, Produktion und Urteilsfindung bei der Arbeit mit visuellen Impulsen bildet die Grundlage eines ganzheitlichen ästhetischen Lernens, das sich von vielen sonst dominierenden kognitiv-intellektuellen / pragmatischen Lern- und Erfahrungsformen abhebt.
In diesem ide-Band geht es also um die Entwicklung eines kritischen Kultur- und Medienbewusstseins, das weit über den (Deutsch)Unterricht hinausgeht und zur Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben befähigt.


AUS DEM INHALT


Sehen reflektieren – Übersichten
Gundel Mattenklott: Sehen
Constanze Drumm, Martin G. Weiss: Das Augentier. Sehen in Philosophie und Literatur

Sehen lernen – Ansichten
Christian Doelker: Sehen(d) lernen
Klaus Maiwald: Bilder zur Sprache bringen. Sehen lernen als Aufgabe des Deutschunterrichts
Wolfgang Wangerin: „Ich trete dafür ein, daß man den Bildern der Imagination Respekt zollt“ (Arnheim). Oder: Über die Notwendigkeit, im Deutschunterricht Erfahrungssituationen zu arrangieren

Sehen verstehen – Einsichten
Caroline Roth-Ebner: Sehen, reflektieren, dekonstruieren. Geschlechterbilder in den Medien
Anja Pompe: „Ich lerne sehen.“ Gedichte intertextuell lesen und verstehen: Ingeborg Bachmanns Dunkles zu sagen im Literaturunterricht der Sekundarstufe II
Arno Russegger: Interactive Dreams. Zu Christopher Nolans Inception

Sehen erfahren – Sichtweisen
Sonja Vucsina: Unbekanntes im Bekannten. Sehen lernen – eine Art „Befreiung“
Kathrin Wexberg: Bilder sehen. Aspekte des Sehens in aktuellen Bilderbüchern
Claudia Ehgartner: „Sprache macht Kunst los oder umgekehrt?“
Ulrich Kaufmann: SESSEL – AUSRASTEN. Über den Weg zu einem Videoworkshop und darüber hinaus
Gabriele Fenkart: Die Fotografie im (Schreib)Unterricht Visual literacy und Politische Bildung

Service
Ursula Esterl, Hajnalka Nagy: Grundbegriffe „Kultur des Sehens“
Stefanie Petelin: BILD.KULTUR(EN).SEHEN. Bibliographische Notizen


Weitere Informationen zur ide finden Sie unter: http://wwwg.uni-klu.ac.at/ide


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