Subjektive Theorien sind Vorstellungen von Menschen über Phänomene und deren Zusammenhänge. Sie sind gleichsam innere Bilder, die im Laufe von praktischen Erfahrungen unbewusst „wachsen“. Als Objekte dieser Vorstellungen kommen besonders Ereignisse in Frage, die mit Erziehung zusammenhängen. Der Pädagogische Takt als Mittelpart zwischen Theorie und Praxis ist ein wichtiger Ansatzpunkt der Subjektiven Theorien von Menschen. In diesem Buch wird versucht, theoriegeleitet und kritisch reflektiert Antwort auf die damit einhergehenden Fragen zu geben. Gedanken zum eigenen Tun in unterschiedlichen sozialen Handlungsfeldern werden mittels der an der Universität Salzburg entwickelten Strukturbild-Matrizen-Analyse von PraktikerInnen unterschiedlicher sozialer Handlungsfelder untersucht.
Im Anwendungsteil erfolgt eine Besprechung der konkreten Umsetzung dieses mittlerweile zehn Jahre erprobten Forschungsverfahrens: Es wird gezeigt, dass dieses Konzept in allen Bereichen pädagogischen Handelns greift. In den einzelnen Beiträgen werden Studien aus den Feldern Jugendarbeit, Schulberatung im Krankenhaus, Partizipation in der Schule und Umgang mit Heterogenität im Schulunterricht dargestellt und Potenziale des Ansatzes kritisch-reflexiv diskutiert.