Helga Mitterbauer, Katharina Scherke

Moderne. Kulturwissenschaftliches Jahrbuch 6 (2010/2011)

Alter(n)

Das kulturwissenschaftliche Jahrbuch Moderne versteht sich als Publikationsorgan interdisziplinärer Forschungsarbeiten zu Phänomenen der akzelerierten Modernisierung und ihrer gesellschaftlichen beziehungsweise kulturellen Auswirkungen. Grundlegende Koordinaten bilden Fragen der Moderne(n) sowie der interdisziplinäre und/oder transkulturelle Zugang zum jeweiligen Themenschwerpunkt.


Diskurse der Überalterung der Gesellschaft („Methusalemgesellschaft“) prägen derzeit die modernen, im so genannten zweiten demographischen Übergang befindlichen Gesellschaften. Diesen häufig an einem Defizitmodell des Alters orientierten Diskursen stehen jene gegenüber, die unter dem Schlagwort der „neuen Alten“ die sozio-politischen Gestaltungs- und Partizipationsmöglichkeiten betagter Menschen angesichts ihres steigenden Bevölkerungsanteils betonen. Kulturwissenschaftlichen Ansätzen kommt in diesem Diskursgeflecht u.a. die Aufgabe zu, einer Essenzialisierung des Alters entgegenzuwirken und dabei auch selbstreflektiv die Implikationen und Grenzen einer konstruktivistischen Perspektive auf das „Alter“ zu beleuchten.


Die Beiträge des Jahrbuchs 2010/11 setzen sich kritisch mit Konzepten des „Alters“ und des „Alterns“ auseinander, wobei das Potenzial zur Bereicherung der Debatte durch kulturwissenschaftliche Theorien und Konzepte (etwa diskursanalytische Ansätze oder Theorien der Performanz) ausgelotet wird.



 


Aus dem Inhalt:

Rebecca Niederhauser (Zürich): „Ich bin alt. Aber ich fühle mich nicht so.“ Das Altersdispositiv oder der alltägliche Umgang mit dem neuen Alter

Melanie Hühn (Leipzig): Die Konstruktion des transkulturellen Raumes durch Altersmigration

Sarah Vanessa Losego (Bern): Soziale Netzwerke und Altenpflege. (Trans-)nationale Unterstützungspraktiken von Migrantenfamilien in der Schweiz. Ein Forschungsüberblick

Klaus R. Schroeter (Kiel), Harm-Peer Zimmermann (Marburg): Doing Age on Local Stage. Ein Beitrag zur Gouvernementalität alternder Körper heute

Ulrike Manz (Frankfurt am Main): „Als älterer Mensch, da gehört das dazu.“ Altersbilder in den Körperkonzepten chronisch Kranker

Roberta Maierhofer (Graz): Das Leben als narrativer Akt: Altern als Erzählen

Saskia-Fee Bender (Frankfurt am Main): Körper- und Attraktivitätsnormierungen von Alter(n) und Geschlecht

Anna Richter (Jena): Age matters! Intersectionality too!

Charlotte Christina Fink (Graz): Weiblich, ledig, 40+ sucht oder sucht nicht. Zur filmischen Darstellung der „mannlosen“ Frau im mittleren Alter

Helga Pelizäus-Hoffmeister (München): Wechselbeziehungen zwischen Lebensalter und Modernisierung

Theo Jung (Freiburg i. Br.): Das Neue der Neuzeit ist ihre Zeit: Reinhart Kosellecks Theorie der Verzeitlichung und ihre Kritiker

AutorInnen:


Ihre Vorteile:
Versandkosten
Wir liefern kostenlos ab EUR 50,- Bestellwert in die EU und die Schweiz.
Zahlungsarten
Wir akzeptieren Kreditkarte, PayPal, Sofortüberweisung