Anliegen dieses Bandes ist es, auf theoretischer Ebene und im reflektierenden Zugang zu empirischen Arbeiten Konzepte von Biographie zur Diskussion zu stellen. Zwei Themenfeldern, in denen die so unterschiedlichen Interessen am Biographischen besonders häufig aufeinander treffen, wird dabei besondere Aufmerksamkeit zugewandt: der biographischen Thematisierung des Nationalsozialismus und der Frage nach Frauen als politischen Akteurinnen. Die Entscheidung, dabei zwei sehr unterschiedliche thematische Schwerpunkte zu setzen, gründet nicht zuletzt in der Überzeugung, dass damit zwei wichtige Kristallisationspunkte auto/biographischer Thematisierung angesprochen sind, denen nicht nur das sowohl geschichtswissenschaftliche als auch große öffentliche Interesse gemeinsam ist, sondern auch ein spezifischer Widerspruch. In beiden Fällen wird die Frage nach der individuellen Biographie genau dort gestellt, wo das auto/biographische Narrativ mit der Frage nach dem Status des autonomen politischen Subjekts zusammentrifft.