Gerhard Oberkofler

Nikolaus Grass

Einige wissenschaftshistorische Miniaturen aus Briefen und seine Korrespondenz mit dem Prager Juden Guido Kisch

Nikolaus Grass ist ein Repräsentant der österreichischen Gesellschaftswissenschaften des 20. Jahrhunderts. Seine von ihm in den dreißiger Jahren an den philosophischen und rechtswissenschaftlichen Fakultäten in Innsbruck und Wien erlebten und verehrten akademischen Lehrer waren in ihrer großen Mehrheit entweder katholisch oder nationalsozialistisch oder beides, jedenfalls antisemitisch und antisozialistisch. Grass fühlte sich als Fackelträger dieser österreichischen Historiker und Rechtshistorikertradition. Grass war nicht nur Universitätsprofessor und gelehrter Rechtshistoriker, er war in ausgeprägter Individualität ein etablierter, typisch österreichischer Kleinbürger mit erzkatholischem Weltbild und irrationaler Heimatverbundenheit.
Anhand ausführlicher Textpassagen des Briefwechsels von Grass mit dem Rechtshistoriker und Prämonstratenser Hans Hermann Lentze (Wien), mit dem demokratisch gesinnten Rechtstheoretiker Adolf Merkl (Wien), mit dem Historikerfürsten Leo Santifaller (Wien), mit dem Kanonisten und späteren Kardinal Alfons Maria Stickler (Turin/Rom) und mit dem emigrierten Mittelalterhistoriker Walter Ullmann (Cambridge) sowie des vollständig wiedergegebenen Briefwechsels mit dem zuletzt in Basel lebenden Prager Juden Guido Kisch lässt Gerhard Oberkofler ein atmosphärisches Bild des österreichischen und europäischen Universitäts- und Akademielebens des 20. Jahrhunderts entstehen.


Der Autor: Gerhard Oberkofler, Wissenschaftshistoriker, war lange Zeit als Universitätsprofessor an der Universität Innsbruck und als Leiter des dortigen Universitätsarchivs tätig.

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