Die österreichische Bundesverfassung hat seit ihrer Geburtsstunde im Jahr 1920 eine Reihe von Veränderungen erfahren. Den Eigenheiten des österreichischen Verfassungssystems ist es zu verdanken, dass die Zahl der Verfassungsänderungen in der Zweiten Republik gerade zur Zeit der Großen Koalition inflationär geworden ist. Neben vielen Novellen, die anderswo niemals Verfassungsrang erreichen würden, hat es aber auch in der Zweiten Republik einige wesentliche Einschnitte in den Verfassungstext gegeben.
Der bekannte Verfassungsrechtler o. Univ.-Prof. DDr. Heinz Mayer, der auch im Österreich-Konvent mitgearbeitet hat, legt die turbulente und wechselvolle Geschichte der österreichischen Verfassung in der Zweiten Republik dar. Diese schwierige Materie vermag er übersichtlich und gut nachvollziehbar zu veranschaulichen. Der interessierte Leser wird manches wieder erkennen und vieles in neuem Licht dargestellt finden. Dem juristischen Laien bietet das Buch Einblicke in die verfassungsrechtlichen Grundlagen des politischen Geschehens ebenso wie eine Vorstellung davon, wie sich die politische Wirklichkeit auf gerade diese Grundlagen auswirken kann.