Manfred Wehdorn

Das kulturelle Erbe

Vom Einzeldenkmal zur Kulturlandschaft

In einem großen, gemeinsamen Europa ist die kulturelle Vielfalt, die sich nicht zuletzt im gebauten historischen Erbe widerspiegelt, wesentlich für die Identität der einzelnen Staaten, Völker und Minderheiten. Der Wiener Städtebauer, Architekt und Denkmalpfleger Manfred Wehdorn zeigt in seiner Analyse, dass die heutige Einstellung zu Schutz und Pflege unserer Denkmäler von einer kontinuierlichen Weitung des Denkmalbegriffes nach 1945 geprägt ist: War die unmittelbare Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verständlicherweise vor allem vom Wiederaufbau der großen Einzeldenkmäler bestimmt, erfolgte die Entdeckung des Ensembles in der Praxis erst Ende der sechziger bzw. Anfang der siebziger Jahre.
Der weitere Weg führte über Begriffe wie „bäuerliches Erbe“, „Industriearchäologie“ oder „Alltagskultur“ zur Anerkennung von Natur, Park- und Gartenlandschaft als Teil des Schutzgedankens. Ende der achtziger Jahre erfolgte schließlich die systematische Einbeziehung der Gegenwartsarchitektur in den Denkmalschutz, wodurch auch die Beschäftigung mit der Interdisziplinarität zwischen Alt und Neu zusätzliche Impulse erhielt. Letztendlich mündete die Betrachtung unseres Erbes in den Begriff der „Kulturlandschaft“.
Manfred Wehdorn zeigt den österreichischen Weg im Spiegel der weltweiten Entwicklung, die in jüngster Zeit immer stärker die Einbindung immaterieller Werte wie Brauchtum, Musik u.a.m. fordert. In diesem Sinn kommt es zu der wünschenswerten gesamtheitlichen Betrachtung des kulturellen Erbes, die den Autor aber dennoch zur – durchaus wienerischen, aber doch kritischen – Frage führt: „Alles Denkmal?“

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