Wehrmachtsausstellung/en im Diskurs

Der Streit um die sogenannte „Wehrmachtsausstellung“ war ja vor allem ein Streit um die Aussagekraft von Fotografien/Bildern und um beharrliche Bilder der Vergangenheit in der Erinnerung – spielte doch der Anspruch auf Authentizität und damit auf die „Wahrheit“ in der Deutung der Vergangenheit in den geschichts- und erinnerungspolitischen Debatten schon immer eine wesentliche Rolle.
Abseits von Tagesaktualität und bereits bekannten Argumentationsmustern einer polarisierten Öffentlichkeit bietet diese Ausgabe der „zeitgeschichte“ am konkreten Beispiel der „Wehrmachtsausstellung“ grundsätzliche Analysen im Hinblick auf die Konfrontation mit Bildern von „Vernichtungskrieg“ und Holocaust.
Mit der Eröffnung der neukonzipierten Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 – 1944“, die wenige Monate nach ihrer ersten Station in Berlin nun auch in Wien gezeigt wird, hat dieses Thema einen neuerlichen Impuls und Aktualitätsbezug erhalten. Dem trägt die Einbeziehung der neuen Ausstellung in die vorliegenden Aufsätze Rechnung.


Aus dem Inhalt:


Alexander Pollak
Die Historisierung eines Tabubruchs. Von der umstrittenen Entmythologisierung des Bilds der „sauberen Wehrmacht“ zur versachlichten Dokumentation des Vernichtungskrieges: ein Vergleich der beiden Wehrmachtsausstellungen


Walter Manoschek
„Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“. Innenansichten einer Ausstellung


Helmut Lethen
Der Text der Historiografie und der Wunsch nach einer physikalischen Spur. Das Problem der Fotografie in den beiden Wehrmachtsausstellungen


Dirk Rupnow
Das unsichtbare Verbrechen. Beobachtungen zur Darstellung des NS-Massenmordes

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