Österreich-Ungarn und der „Boxeraufstand“ in China

Im Sommer 1900 rückte China in das Zentrum politischen Interesses. Der sogenannte „Boxeraufstand“ bedrohte die wirtschaftlichen und politischen Planungen der europäischen Mächte in Ostasien. Es entsprach dem Selbstverständnis Österreich-Ungarns als europäische Großmacht, sich an der internationalen Intervention zur Unterdrückung der Unruhen zu beteiligen.
Das Engagement der Habsburgermonarchie im Rahmen dieser Intervention wird in diesem Buch erstmals umfassend im politisch-diplomatischen wie im maritim-militärischen Kontext betrachtet:
Beim Ausbruch der Krise, über die auch einige im Inneren Chinas lebende Österreicher und Ungarn berichteten, war Österreich-Ungarn in den ostasiatischen Gewässern militärisch nur durch den Kreuzer „Zenta“ vertreten. Vor dem Hintergrund der Entsendung drei weiterer Kriegsschiffe wird gezeigt, welche Faktoren für die Haltung Österreich-Ungarns zu den Ereignissen in China bestimmend waren und wie die führenden politischen Kreise der Habsburgermonarchie diese Ereignisse beurteilten.
Die Teilnahme von k.u.k. Marinedetachements an den Kämpfen steigerte in Österreich-Ungarn selbst das Interesse an den Vorgängen in Ostasien, was speziell in der intensiven Presseberichterstattung zum Ausdruck kommt. Die Präsenz der k.u.k. Kriegsmarine in Nordchina nach dem Ende der Belagerung der Gesandtschaften sowie die österreichisch-ungarischen Eindrücke vom Verlauf der Friedensverhandlungen der Mächte mit China werden im Detail untersucht. Die Darstellung schließt mit dem Abschluß der Friedensverhandlungen und der Auflösung der k.u.k. Eskader in Ostasien.

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