Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 16. Jg., Heft 1, 2005

Fragen an die Geschichtswissenschaften

Mit diesem Band geht die Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften in ihr sechzehntes Jahr. Nach menschlichem Maß feiert sie also ihren fünfzehnten Geburtstag. Bei aller Skepsis der HerausgeberInnen, was die Magie der (halb-)runden Zahl betrifft, doch ein willkommener Anlass, grundlegende Fragen an die Geschichtswissenschaften zu stellen. Dass vornehmlich VertreterInnen naher Nachbarwissenschaften – der Soziologie, der Sozialpsychologie, der Rechtswissenschaft –, aber auch entfernterer wie der Physik zu Wort kommen, hat gute Gründe, verdanken sich doch so gut wie alle Innovationen in den Geschichtswissenschaften deren (partieller) Offenheit für den inter- und transdisziplinären Dialog. Dieser programmatischen Offenheit werden sich die HerausgeberInnen der Zeitschrift auch in den nächsten Jahren verpflichten.

Zunächst geht es um ›große‹ Fragen. Was ist Gedächtnis, und was Geschichte? Und was Wahrheit? Harald Welzer stellt diese Fragen aus der Sicht des Sozialpsychologen und Gedächtnisforschers. Menschen entwickeln ontogenetisch Gedächtnissysteme:
das semantische, das Wissen speichert, das episodische, das spezifische Ereignisse behält, und das autobiographische, das einen Raum-Zeit-Bezug herstellt. Das autobiographische Gedächtnis schafft allererst die Möglichkeit, sich Geschichte zu geben und davon zu wissen. Dazu muss es immer einen Ich-Bezug herstellen, also zwangsläufig ›ego-zentriert‹ sein, und jedes Erinnerte mit Emotionen verbinden. Und weil es mit sich selbst nicht genug hat, schafft es die Möglichkeit, Erinnertes zu externalisieren: in Sprache und Literatur, in Archiven, Museen und Gedächtnisorten bis hin zum privaten Urlaubsvideo, und eben auch in allen Arten von Historiographie.

Während sich die Geschichtswissenschaften fortwährend ausdifferenzieren, methodisieren und kontrollieren, sodass sie als die intellektuellen Gegenspieler der subjektiven Gedächtnisse erscheinen, unterscheiden diese nicht zwischen ›wahren‹ und ›falschen‹ Erinnerungen. Doch diese Unterscheidung hat, wie jeder weiß, juristische, moralische und geschichtswissenschaftliche Relevanz. So kommt es, dass die Anstrengungen von Gerichten, Wissenschaften und Künsten etc., wahre von falschen Erinnerungen zu unterscheiden, nicht nur gelegentlich, sondern prinzipiell mit den Gedächtnissen der Individuen und Gruppen in Konflikt geraten. Ja man kann sagen, Gesellschaften, Staaten und überstaatliche Organisationen schaffen spezielle Einrichtungen, um diesen Konflikt nach Regeln auszutragen: etwa die Österreichische Historikerkommission (siehe den Beitrag ihres Vorsitzenden, Clemens Jabloner, in diesem Band) und ähnliche Kommissionen in Deutschland oder in der Schweiz, oder auch jene Truth and Reconciliation Commission (TRC), die Ende der 1990er Jahre die Wahrheit über die Verbrechen der Apartheid in Südafrika herausfinden sollte, indem sie Beteiligte erzählen ließ und sie mit anderen Erzählungen konfrontierte. (Siehe Hanna Hackers Beitrag in diesem Band.)

Wenn die autobiographischen Gedächtnisse interessiert und situiert sind, immer auch emotionieren und folglich kein Geschehen und kein Datum der Geschichte ohne diesen ›Bias‹ wahrnehmen, stellt sich die Frage, zu welcher Wahrheit Geschichtswissenschaft
finden kann. Harald Welzer schreibt dazu: Eine ungeformte historische Entität, ein relevantes Datum, das jenseits der Gedächtnisse der Laien wie der Historiker ein unentdecktes, authentisches Dasein »in der Geschichte« führt, könne es nicht geben. Welzer illustriert es an jener Kategorie, die Historiker (zu Recht) für ihre ureigenste halten: die Zeit. Auch sie ist eine Kategorie sozialer
Übereinkunft. Und so wie die Zeit sind auch alle anderen Erkenntnisziele, -mittel und -gegenstände der Geschichtswissenschaft selbst historisch kontingent. Daraus folgt bekanntlich zunächst noch sehr allgemein, dass es den Standpunkt eines Beobachters von Geschichte außerhalb der Geschichte nicht geben kann. Daraus folgt aber auch, dass zum historischen Prozess nicht nur Daten und Fakten, sondern auch jene Deutungen, Gefühle, Wünsche, Hoffnungen und Mythen der Menschen zu rechnen sind, die ihr Handeln orientieren, motivieren und disziplinieren. Dies unterstreiche, so Welzer, die Notwendigkeit, die »historische Produktivkraft von
Erinnerungen und Gefühlen in den Gegenstandsbereich der Geschichtswissenschaften einzubeziehen.« (S. 32) Mit anderen Worten: Erinnerungen, gleich ob sie zu irgendeinem früheren Zeitpunkt schriftlich oder audiovisuell gebunden wurden oder erst im Akt der Forschung mündlich geäußert werden, gleich ob sie Fakten, Meinungen oder Emotionen enthalten, sie bieten von sich aus keine historische Wahrheit, aber eine Wirklichkeitserfahrung, die diverse Fachwissenschaften (keineswegs nur die Geschichtswissenschaft, sondern auch Ethnologie und Sozial- und Kulturanthropologie, Soziologie, Literaturwissenschaft u. a. ) in ihre fachspezifischen Zusammenhänge stellen und mit ihren Mitteln erzählen, re- und dekonstruieren und auf diese Weise mehr oder minder erklären.

Die Soziologin und Historikerin Hanna Hacker stellt ein Projekt vor, das sich in Südafrika unter dem programmatischen Titel Refiguring the Archive mit Archivpraxen und historischen Textproduktionen befasst. Der titelgebende Begriff archive-scapes bezeichnet Archivlandschaften oder Archiv-Fluchten. Die Autorin betrachtet sie im Kontext von Kolonialismuskritik und postkustodialen Archivtheoremen. Zunächst fragt sie nach möglichen Strategien, Konzepte für das Archiv (im weiten Derrida’schen Sinn) zu ent-universalisieren, d. h. das Archiv der Illusion zu entreißen, von der Interessiertheit, Situiertheit und Emotionalität seiner Akteure und ihrer Gedächtnisse unabhängig zu sein (s. o.).

Wenigstens vier Passagen verbinden Hackers Text mit Welzers Überlegungen zur grundlegenden Spannung zwischen dem (autobiographischen) Gedächtnis und wissenschaftlicher Geschichtsforschung: Zum einen Fragen der Archivpolitik: Wie wäre dem Zugriff der politischen Regierungsmacht auf die Ordnung des Archivs (im engeren wie im weiteren Sinn) zu entkommen? Zum zweiten die damit verbundene Frage, welche Erinnerungsstücke das (staatlich institutionalisierte) Archiv ignoriert oder gar zerstört. Zum dritten die Frage, ob die Gedächtnisse der Vielen, in Oral History-Interviews befragt, dem subsaharischen Afrika Geschichte ›zurückerstatten‹ könnten. Zum vierten die Frage, ob und wie die stets steigende massenmediale Bilder-Flut in das Archiv Eingang finde. Hacker bringt hier Belege, die skeptisch stimmen: Corbis etwa, die digitalen Bildagentur, die zu Bill Gates’ Konzernen gehört
und nahezu das Marktmonopol hält, habe es in der Hand zu bestimmen, was wir künftig jenseits unseres unmittelbaren optischen Horizonts sehen und begreifen werden und was nicht. Nicht nur das Archiv der Texte, auch das Archiv der Bilder unterliegt einer zusehends raffinierten Kontrolle der Mächtigsten.

Dies führt uns zum dritten Thema des Bandes. Dass die Geschichtswissenschaften auch visuelle Vorstellungen und Phantasien, Imaginäres, in den Blick nehmen sollten, war schon ein Argument im Beitrag von Harald Welzer, dort begründet mit der Emotionalität und Sinnlichkeit aller autonoetischen Gedächtnisleistungen. Frank Stern, seit kurzem Professor für visuelle Zeit- und Kulturgeschichte an der Universität Wien, diskutiert dies im Hinblick auf eine ökonomisch besonders erfolgreiche und gesellschaftlich folgenreiche Form der Bildproduktion, den Spielfilm. Die Untersuchung filmischer Umsetzungen von historischen Realitäten hätte sich in letzter Zeit – so seine Zwischenbilanz – zu einem festen Bestandteil der Zeit- und Kulturgeschichte entwickelt. Film sei allerdings nicht einfach als eine andere Sorte von Text zu betrachten; die Methoden der wissenschaftlichen Filmanalyse könnten nicht kurzerhand aus der Literaturwissenschaft oder der Psychoanalyse übernommen werden. Historische Filmanalyse sei auch weit mehr als eine Hilfswissenschaft der Geschichtswissenschaften. Sie habe multi-, inter- und transdisziplinär zu sein, weil Film gleichermaßen auf der Geschichte der bildenden Kunst, der Architektur, der Musik, des Theaters, der Oper, des Balletts, der mechanischen Abbildung und der Literatur aufbaut.

Die Einrichtung einer historischen Filmwissenschaft ist eine Antwort auf Welzers Frage, wie Emotionalität in den Geschichtswissenschaften thematisch werden kann. Film setzt sich immer mit Geschichte auseinander, in einer Weise, die Emotion
nicht ausschließt, sondern stark macht. So gesehen ist jeder Film ein »historischer Film«, ein Ereignis in der Kulturgeschichte wie zugleich auch ein Versuch, eine Geschichte über Geschichte zu erzählen. Darauf gründet Sterns Programmatik einer kulturwissenschaftlichen (und naturgemäß zeitgeschichtlichen) Filmwissenschaft. Stern behauptet eine rezente Verschiebung des Blicks auf alles Historische: »Seit den 1980er Jahren verschieben sich zunehmend Sachkenntnis und verschriftlichte Geschichtsmythen zugunsten medial und cineastisch geprägter Mythen.« Zu beobachten sei ein wachsender »Durst nach schlichten, allgemeinverständlichen Narrativen, die geschichtliche Komplexitäten auf einen einfachen visuellen Nenner bringen. Dialektisch-analytische Geschichtsrepräsentation ringt mit dem populären Typus einer linearen Geschichts- oder besser Geschichten-Erzählung.« (S. 78) Und Stern führt uns dies mit einem Vergleich mehrerer »Hitler-im-Bunker«-Filme vor Augen.

Die HerausgeberInnen der vorliegenden Zeitschrift haben dem Projekt einer historischen Filmwissenschaft (als Teil einer historischen Medienwissenschaft) bereits einen Themenband Film Geschichten(1) und einen Themenband tele visionen(2) gewidmet, in anderen Bänden mehrere Aufsätze dazu veröffentlicht(3) und planen einen weiteren Themenband in naher Zukunft.(4) Nicht um eine »vor-analytische Integration von Film in Geschichtsforschung und Lehre« (Stern) soll es dabei gehen, auch nicht um eine bloß textimmanente Analyse, wie Christa Blümlinger schon im Editorial zu Film Geschichten angekündigt hat,(5) sondern darum, Film als Prozess und Ereignis der Kulturgeschichte zu verstehen.

Angeregt durch Edward Saids Konzept der Traveling Theories verfolgt die Soziologin und Gender-Forscherin Gudrun-Axeli Knapp die transatlantischen Reisen der begrifflichen Triade von Race, Class und Gender, die in den vergangenen Jahren in den Mittelpunkt der anglo-amerikanischen feministischen Theoriediskussion gerückt ist. Gemeinsam mit dem Konzept der intersectionality, das auf die Untersuchung von komplexen Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Formen sozialer Ungleichheit und kultureller Differenz abhebt, stehen die drei Begriffe für eine paradigmatische Erweiterung der Frauen- und Geschlechterforschung. Geschlechterverhältnisse, so das Credo, können nur in ihren Vermittlungen mit anderen Kategorien gesellschaftlicher Strukturierung begriffen werden. Gleiches gelte aber umgekehrt auch für andere Relationen von Ungleichheit und Verschiedenheit.

Die Trias von Race, Class, Gender reflektiert in hohem Maße ihren historischgesellschaftlichen Entstehungskontext in den USA. Wie sich die Konstellation dieser Begriffe außerhalb dieses Herkunftsbereichs verändert, wird von Knapp an den Begriffen ›Klasse‹ und ›Rasse‹ diskutiert. Kompliziert sei die Ankunft der Kategorie race in Europa und insbesondere im deutschen Sprachraum. Die deutsche (und österreichische) Geschichte liefere die Gründe dafür, dass WissenschaftlerInnen hier den Begriff race zwar zum Gegenstand kritischer Analyse machen, ihn aber nur selten als kategoriale Ressource verwenden, wie dies in den USA selbstverständlich der Fall sei. Die Sensibilität gegenüber rassistischen Konstruktionen sei folgerichtig, habe jedoch auch zu einer anhaltenden Ausblendung der Differenz-Thematik geführt. So begünstigt eine wissenschaftliche ›Erblast‹ (der Rassismus eines älteren Rasse-Konzepts) eine Illusion des gegenwärtigen Alltagsbewusstseins, die das Andere im Mythos vom Eigenen eskamotiert.

Die Triade Race/Ethnicity, Class und Gender könne aber auch als Aufforderung zu einer verstärkten Kooperation von Geschichtswissenschaften und Soziologie, genauer: von Sozial- und Kulturgeschichte, Ungleichheitsforschung und Gesellschaftstheorie aufgefasst werden. Eine derart perspektivisch erweiterte und historisch fundierte gesellschaftstheoretische Rekonstruktion würde es nicht nur erlauben, argumentiert Knapp, Formen und Konfigurationen von Ungleichheit und Differenz in unterschiedlichen Phasen gesellschaftlicher Veränderung genauer als bisher zu bestimmen. Sie wäre auch eine wichtige Voraussetzung für ein komplexeres Verständnis von Ungleichheit in den gegenwärtigen Gesellschaften. Die ÖZG wird dieser Frage erhöhte Aufmerksamkeit widmen und damit der merkbaren Tendenz zur Ent-Soziologisierung der Geschichtswissenschaften (wie der sich neu formierenden Kulturwissenschaften insgesamt) gegensteuern.

Der Rechtswissenschaftler und Präsident des Österreichischen Verwaltungsgerichtshofes Clemens Jabloner referiert die Einrichtung und Konstruktion der Österreichischen Historikerkommission, deren Vorsitzender er war. Diese Kommission widmete sich der Erforschung des Vermögensentzuges auf dem Gebiet der Republik Österreich während der NS-Zeit sowie der Rückstellungen bzw. Entschädigungen durch die Republik Österreich ab 1945. Danach diskutiert er einige Probleme, die sich im Zuge der Arbeit der Kommission aus rechts- und geschichtswissenschaftlicher Sicht stellten und vergleicht geschichtswissenschaftliche und juristische Verfahren in methodologischer Hinsicht. Gesellschaften, die sich einen Rechtsstaat geschaffen haben, so zeigt Jabloner, erwarten von derartigen Kommissionen ein »historisches Urteil«, d. i. die Bewertung von umstrittenen Geschehnissen auf ethischer Grundlage, die den zwangsläufig ›zerstrittenen‹ Gedächtnissen (s. o.) entgegengesetzt werden soll.

Für Jabloner ist klar, dass die Geschichtswissenschaft insbesondere in ihren Wertungen politisch angreifbar ist. Er plädiert deshalb nachdrücklich für ein Bemühen um »Objektivität«, das sich auf methodologisch saubere Verfahren der Forschung und deren stete Kontrolle und Kritik innerhalb von Forschungsteams und im Rahmen der scientific community stützen könne. Eine »postmoderne Dekonstruktion« der Geschichte in diversen Erzählungen von verschiedenen Standpunkten oder Lebenserfahrungen aus hält er hingegen für verfänglich; sie ist ja der hier postulierten Aufgabe einer auf verbindlichen ethischen Grundlagen urteilenden Geschichtswissenschaft geradezu entgegengesetzt. Das bedeute zwar nicht, dass HistorikerInnen keine »Werthaltung haben« sollen, doch zeige sich diese primär in der Wahl des Forschungsgebiets.

Ob und wie dies gelingen kann, ist in den Geschichtswissenschaften auch Jahrzehnte nach dem Werturteilsstreit (mit und gegen Max Weber) keineswegs ausgemacht. Es ist eine Frage, die durch intellektuelle und wissenschaftliche Trends immer aufs Neue Konjunktur hat, aber auch neue Aspekte erhält. Die ÖZG hat sie in Zusammenhang mit der Theorie der Postmoderne oder Zweiten Moderne, mit dem linguistic turn, dem Konstruktivismus und dem Diskurs-Paradigma wiederholt diskutiert(6) und wird sie auch künftig zu einem ihrer Schwerpunkte machen.

Dass selbst so vergleichsweise ›harte‹ Wissenschaften wie die Physik von Emotionen, Interessen und Rivalitäten geprägt werden, ruft uns wieder einmal der Beitrag des Naturwissenschaftlers und Wissenschaftstheoretikers Gerhard Grössing vor Augen: Kontinuum. Die Geschichte einer Verdrängung, mit besonderem Augenmerk auf die Quantentheorie. In diesem Artikel geht es darum, das Verhältnis von »Kontinuum« und (abgrenzbar ereignishaft) »Diskretem« zu thematisieren – doch nicht aus der Perspektive der Historiker, sondern als neu zu diskutierende Frage der Physik. Auch in der Welt der Physiker gäbe es geradezu Absprachen, das Eine zu denken (»in der Wahrheit zu sein«, nannte es Foucault) und das Denken des Anderen zu verbieten. So kann ein Gelehrter von einer »Abmachung« sprechen, einer verbotenen Zone (hier dem Übergang zwischen den digitalen Werten) »niemals irgendeinen Wert zuzuschreiben«, und ein anderer vorschlagen, »die tatsächliche Kontinuität zu ignorieren«, sie so zu behandeln, »als würden diese Übergänge einfach nicht existieren.« Physik ist – wie alle anderen Wissenschaften auch – nur vermittels Konflikten und fachinternen Konsensualisierungen möglich. Sie hat ihre Fachgeschichte und ist Teil der kulturellen Produktion. Als solche ist sie auch, wie in diesem Band, legitimer Gegenstand der historischen Kultur- und Sozialwissenschaft.

Reinhard Sieder (Wien)

Anmerkungen

(1) »Film Geschichten«, ÖZG 8 (1997) 4, herausgegeben von Christa Blümlinger; darin u. a.: Michael Rogin, Blackface / White Noise. Der jüdische Jazz-Sänger findet seine Stimme, 503-541; Michèle Lagny, Kino für Historiker, 457-483; Christa Blümlinger, Geschichtsverlauf und Bildstillstand. Zu Liliom von Fritz Lang, 542-555.

(2) »Tele Visionen. Historiografien des Fernsehens«, ÖZG 12 (2001) 1, herausgegeben von Monika Bernold u. Sylvia Szely, darin u. a.: Monika Bernold, Fernsehen ist gestern. Medienhistorische Transformationen und televisuelles Dabeisein nach 1945, 8-29; William Urrichio, Reflections on a Forgotten Past. Early German Televisions as a History of Absences, 42-59; Lynn Spigel, High
Culture in Low Places. Television and Modern Art, 1950-1970, 73-112.

(3) Peter Mänz, Frühes Kino im Arbeiterbezirk. Ein neues »Volksvergnügen« im Spannungsfeld von Kulturindustrie, Arbeiteralltag und Arbeiterbewegung, in: ÖZG 2 (1991) 2, 81-101; Georg Schmid, Die Internationale der Bilder. Essai über die Bildquellenkunde: das Exempel der Französischen Revolution, in: ÖZG 2 (1991) 4, 45-78; Gábor Kresalek, »Singend wird das Leben schön.« Das stalinistische Gesellschaftsmodell im ungarischen Film (1948-1953), in: ÖZG 3 (1992) 1, 31-42; Eric Ames, Animal Attractions: Cinema, Exotism, and German Modernity, in: ÖZG 12 (2001) 1, 7-14; Anna Schober, Kino Passion. Soziale Räume und politische Bewegungen in Wien seit 1945, in: ÖZG 12 (2001) 1, 69-93; June J. Hwang, Hotels: On F.W. Murnau’s »Der letzte Mann«, in: ÖZG 12 (2001) 1, 113-117; Albert Müller, Smoking / No smoking – Ereignis im Zeitverlauf, in: ÖZG 13 (2002) 3, 84-109; Ute Holl, Ein Gesicht ist ein Gesicht ist kein Gesicht. Anmerkungen zur Geschichtlichkeit der Physiognomie im Film, in: ÖZG 14 (2003) 3, 50-67.

(4) »Kinematographien«, geplant als Band 4 im Jahr 2006.

(5) »Wie der Aufsatz von Michèle Lagny (…) zeigt, hat sich jedenfalls aus historischer Perspektive die bloß textimmanente Filmanalyse zugunsten von filmhistorisch verankerten, kontextuellen und intertextuellen Verfahren überlebt.«, Christa Blümlinger, Editorial Film Geschichten, in: ÖZG 8 (1997) 4, 454.

(6) Wolfgang Bialas, Kritische Theorie der (Post-)Moderne? in: ÖZG 4 (1993) 3, 431-452; Vladimir Biti, Geschichte als Literatur – Literatur als Geschichte. Zur gegenwärtigen Wiederaufnahme der romantisch- aufklärerischen Kontroverse um die historiographische Fiktion, in: ÖZG 4 (1993) 3, 371-396; Georg G. Iggers, Geschichtswissenschaft und autoritärer Staat. Ein deutsch-deutscher Vergleich, in: ÖZG 2 (1991) 1, 7-21; Nikolaj E. Koposov, Sowjetische Historiographie, Marxismus und Totalitarismus. Zur Analyse der mentalen Grundlagen der Historiographie, in: ÖZG 2(1991) 1, 41-66; Karin J. MacHardy, Geschichtsschreibung im Brennpunkt postmoderner Kritik, in: ÖZG 4 (1993) 3, 337-369; ÖZG-Redaktion, Der lange Schatten der Historiographie oder: Barocke Aufklärung. Ernst Hanischs »Der lange Schatten des Staates«. Eine Kritik, in: ÖZG 6 (1995) 1, 85-118; Gerhard Botz u. Albert Müller, Identität / Differenz in Österreich. Zu Gesellschafts-, Politik- und Kulturgeschichte vor und nach 1945, in: ÖZG 6 (1995) 1, 7-40; Theodore M. Porter, Statistics, Social Science, and the Culture of Objectivity, in: ÖZG 7 (1996) 2, 177-191; Friedrich Stadler, Wissenschaft und Österreichische Zeitgeschichte. Methodologische und metatheoretische Untersuchungen zu einer historischen Wissenschaftsforschung, in: ÖZG 7 (1996) 1, 93-116; Pierre Bourdieu, Über die symbolische Macht, in: ÖZG 8 (1997), 4, 556-564; Gebhard Rusch, Konstruktivismus und die Traditionen der Historik, in: ÖZG 8 (1997) 1, 45-75; Siegfried J. Schmidt, Geschichte beobachten. Geschichte und Geschichtswissenschaft aus konstruktivistischer Sicht, in: ÖZG 8 (1997) 1, 19-44, u. v. a.

Inhalte

Harald Welzer
Wozu erinnern wir uns? Einige Fragen an die Geschichtswissenschaften

Hanna Hacker
archivescapes – Diskurse zum Archiv im Postkolonialen

Frank Stern
Durch Clios Brille: Kino als zeit- und kulturgeschichtliche Herausforderung

Gudrun-Axeli Knapp
Traveling Theories: Anmerkungen zur neueren Diskussion über
»Race, Class, and Gender«

Clemens Jabloner
Am Beispiel der Historikerkommission: Zeitgeschichtliche Forschung in juristischer Perspektive

Gerhard Grössing
Kontinuum. Die Geschichte einer Verdrängung,
mit besonderem Augenmerk auf die Quantentheorie

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