Zwischen den Kategorien der NS-Rassenpolitik J\u00fcdische Mischlinge <\/I><\/STRONG>im Spannungsfeld von Verfolgung und Anpassung <\/P>
<\/STRONG>Im Mittelpunkt dieses Schwerpunktheftes stehen der Umgang mit Frauen und M\u00e4nnern, die in der NS-Rassenterminologie als Mischlinge <\/I>bzw. Geltungsjuden<\/I> kategorisiert wurden, ihre Handlungsspielr\u00e4ume und Identit\u00e4tskonstruktionen. Durch ihre schiere Existenz stellten sie permanent die Grunds\u00e4tze nationalsozialistischer Ideologie in Frage und spielten als \u201eungel\u00f6stes Problem“ vor allem im Zusammenhang mit der sogenannten Endl\u00f6sung der Judenfrage <\/I>eine zentrale Rolle.
Obwohl Mischlinge <\/I>bzw. Geltungsjuden <\/I>bis zum Kriegsende weitgehend vor radikalen Verfolgungsma\u00dfnahmen gesch\u00fctzt blieben, wurden die Pl\u00e4ne zur Einbindung in den Vernichtungsprozess nie ganz aufgegeben. Ihr Alltag war von hohem Anpassungsdruck, aber auch von Entrechtung und Verfolgung gepr\u00e4gt. Das Heft versucht einzelnen Aspekten in Wien bzw. Berlin \u2013 den beiden St\u00e4dten mit der gr\u00f6\u00dften Anzahl an Betroffenen innerhalb des Deutschen Reichs \u2013 nachzugehen und sie zu analysieren. Dar\u00fcber hinaus werden die Betroffenen unter den Studierenden der Universit\u00e4t Wien in den Blick genommen, wo der Gro\u00dfteil der Mischlinge <\/I>bzw. Geltungsjuden <\/I>der Ostmark studierte und lebte. Die heterogene Gruppe der Mischlinge <\/I>umfasste sowohl Verfolgte und Widerstandsk\u00e4mpferInnen als auch OpportunistInnen, mehrfach ausgezeichnete Wehrmachtssoldaten sowie bekennende NationalsozialistInnen. Identit\u00e4tsfragen und Handlungsm\u00f6glichkeiten \u2013 von Abwehr, \u00fcber Anpassung bis hin zu Widerstand \u2013 werden an einigen Beispielen exemplarisch vorgestellt, Fragen der Inklusion und Exklusion, Genderaspekte, Altersgruppen- und Generationenzugeh\u00f6rigkeit und die Alltagserfahrungen der Betroffenen unter der zunehmenden Bedrohung durch Deportation oder Gef\u00e4ngnis behandelt.<\/P>
\n
\n