Seit 1945 hat sich die religi\u00f6se Landschaft in \u00d6sterreich gravierend ver\u00e4ndert und ein unhintergehbar neues Profil bekommen. Aus einem Land, in dem aus historischen Gr\u00fcnden ein obrigkeitlich strukturierter Katholizismus die l\u00e4ngste Zeit der sozioreligi\u00f6se Normalfall war, wurde eines, dessen Gesellschaft sich in einem herausfordernden und spannungsreichen Umbruch hin zu einer religi\u00f6s pluralen befindet. Paul M. Zulehner und Regina Polak zeichnen die Schwerpunkte dieser Entwicklung nach und reflektieren sie aus einer sozialwissenschaftlichen und pastoraltheologischen Perspektive.<\/P>
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Zun\u00e4chst wird die bewegte Geschichte der r\u00f6misch-katholischen Kirche in \u00d6sterreich dargestellt; dabei l\u00e4sst sich sehen, wie Religion in \u00d6sterreich ihre Bedeutung in Gesellschaft und Politik nachhaltig ver\u00e4ndert: Das religionspolitische Konzept des politischen Katholizismus wandelt sich hin zu einer widerspr\u00fcchlichen Vielzahl und Vielfalt religi\u00f6ser und religionspolitischer Konzepte und Stile.<\/P>
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Die Beschreibung der gegenw\u00e4rtigen, religionsbunten und hochambivalenten Situation konzentriert sich in einem zweiten Schritt auf die aktuelle sozioreligi\u00f6se Situation im Land: auf die individuell geglaubte Religion und auf die wichtigsten Tendenzen und Dynamiken im religi\u00f6s-spirituiellen Feld wie z. B. Universalisierung und Verinnerlichung von Religion. Das Thema Religion kehrt unter der vieldeutigen Chiffre „Spiritualit\u00e4t“ auf der Personebene wieder und hat dort ambivalente Auswirkungen: Spiritualit\u00e4t kann vertr\u00f6sten oder verzweckt werden, kann aber auch verwandelnde Wirkungen im Sinne reifender Humanit\u00e4t nach sich ziehen.<\/P>
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