Michael Pilz

Konservative Literaturkritik und ihre Rezeption in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Das Beispiel Josef Hofmiller (1872-1933)

Der Name des konservativen Literaturkritikers und Essayisten Josef Hofmiller ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten und allenfalls noch in der hochgradig spezialisierten Autorenphilologie zu Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Borchardt oder Thomas Mann ein Begriff. Dessen ungeachtet konnte Hofmiller zu Lebzeiten als durchaus bekannte und zugleich höchst umstrittene Kritiker-Persönlichkeit im literarischen Feld seiner Zeit gelten, der posthum sogar ein kanonischer Rang im Subfeld der deutschsprachigen Essayistik zugesprochen worden ist. Spätestens um 1968 allerdings ist Hofmiller aus diesem Kanon wieder herausgefallen. Auf der Basis von Pierre Bourdieus Feldtheorie zeichnet der vorliegende Band nach, wie es dazu kommen konnte. Im Zentrum steht dabei die Frage nach den Strategien und Mechanismen, die unter Beteiligung der unterschiedlichsten Akteure zur „Erfindung“ des Literaturkritikers Hofmiller geführt haben. An seinem Fall lässt sich exemplarisch darstellen, wie im literarischen Feld (literaturkritische) Macht entstehen und wie sie ausgeübt werden kann. Mit Verweis auf Bourdieus Erkenntnis von der Bedeutung einer Analyse gerade heute weniger bekannter Autoren spürt die Arbeit dabei auch den Effekten nach, die Hofmiller als profilierter Gegner der künstlerischen Moderne gemäß der feldimmanenten „Logik von Aktion und Reaktion“ im Werk zahlloser bekannter Schriftsteller wie Frank Wedekind, Kurt Tucholsky oder Thomas Mann hervorgerufen hat.

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