Weltliteratur

Weltliteratur heute ist sowohl Prozess wie Resultat eines ungemein intensivierten, globalisierten trans-kulturellen Austausches. Dieser Austausch erfordert auch, dass die Wertmaßstäbe anderer Kulturen anerkannt und in Betracht gezogen werden: „Weltliteratur heute bedeutet mehr als das in der europäischen Geschichte lange verfolgte utopische Konzept, Beispiele von Alterität in die kulturelle Selbstdefinition der eigenen Gesellschaft hereinzuholen. Gefordert ist vielmehr ein aus den einzelnen Gesellschaften und Nationen gleichsam „ausgelagerter“ Bereich des Oszillierens zwischen den Kulturen.“ (Bachmann-Medick) Besonderes Augenmerk wird dabei auf (in Europa) unbekanntere literarische Traditionen gelegt. Gerade an den Rändern der klassischen Literaturnationen entstehen Texte, deren Qualität durchaus Anspruch auf den Rang von „Weltliteratur“ erheben kann.
Weltliterarische Bildung trägt dazu bei, ethno- und eurozentristische Sichtweisen in Frage zu stellen und aufzubrechen. Erzählungen und Motive verbreiten sich dann über die ganze Welt, wenn sie die Menschen besonders tief bewegen. Intertextuelle Bezüge, die den BewohnerInnen einer multimedial vernetzten Welt ohnehin sehr geläufig sind, können Interesse auch bei jenen Schülerinnen und Schülern wecken, die an der intensiven Auseinandersetzung mit einzelnen Texten wenig Gefallen finden.

AUS DEM INHALT


Weltliteratur – ein schillernder Begriff
Peter Goßens: Weltliteratur. Eine historische Perspektive
Elke Sturm-Trigonakis: Die Neue Weltliteratur. Vom Nutzen (noch) einer literaturwissenschaftlichen Kategorie

Literarische Beispiele
Markus Schwahl: Lob der Geschichte(n). Polymythie und huldigende Intertextualität in Joseph Roths Provence-Reisebuch Die weißen Städte
Silke Schwaiger: Schreibweisen der Migration. Neue sprachexperimentelle Tendenzen und interkulturelle Fragestellungen
Herwig Gottwald: Weltliteratur – europäische Literatur. Gabriel García Márquez im Vergleich mit europäischer Literatur
Immacolata Amodeo: „… manche Menschen scheinen zu vergessen, daß das, was exotisch ist, von der eigenen Perspektive abhängig ist …“. Grenzüberschreitungen in der Lyrik von Sujata Bhatt
Christina Bal: Grenzbereiche des Verstehens. Eine Begegnung mit japanischer Literatur
Monika Arnez: Indonesische Literatur in deutscher Übersetzung. Ein Überblick

Weltliteratur im Unterricht
Werner Delanoy: Grenzen überschreiten. Ein Unterrichtsprojekt zu Gloria Anzaldúas Kinderbüchern
Christian Holzmann: Einmal Tschukota und zurück. Begegnungen mit fremden Welten
Cristina Beretta, Antje Werth: Die Schichten des Mantels. Zur Lektüre von Gogol’s Erzählung Šinel (1842) als Einübung in das kritische Denken

Service
Sabrina Nepozitek: Weltliteratur. Bibliographische Notizen für den Deutschunterricht


Weitere Informationen zur ide finden Sie unter: http://wwwg.uni-klu.ac.at/ide


 

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