Elmar Locher

Der Schatten der Hand

Zu sichtbaren und unsichtbaren Händen in Literatur und Kunst

Der Band widmet sich in sechs Abschnitten unterschiedlichen Verschattungen der Hand. Diese Verschattungen ergeben sich an den Übergängen von der linken zur rechten Hand als den Schreibhänden, sie zeigen sich in der Wendefigur der Hand, in der rhetorischer Figur des Chiasmus.  Sie greifen in die Konstituierung von lit. Genres ein und fundieren noch entscheidende Fragen nach dem Geschlecht und dem Gesetz. Die unterschiedlichen Übergänge markieren Gesten der Hand, als deren zentrale sich die Gabe der Hand herausstellt.
Der erste Abschnitt versucht, in einem historischen Rekonstruktionsversuch, unterschiedlich unsichtbaren Händen nachzugehen, wie sie sich in Ökonomie, Literatur und bildender Kunst als Problemstellung seit der Renaissance als verschattete zeigen. Im zweiten Abschnitt werden die linke und die rechte Hand bei Jean Paul zur Diskussion gestellt. Der dritte Übergang widmet sich den Schreibhänden Walter Benjamins, die sich in einer linken und einer rechten Hand dem Leseakt darbieten, und das vierte Kapitel nimmt diese beiden Hände noch einmal auf und zeigt an ihnen Figuren der Entfaltung in die flache Hand. Abschnitt V geht in einem ersten Schritt dem Denken der Hand Jacques Derridas nach, das vom Denken der Hand bei Martin Heidegger ausgeht. In einem zweiten Schritt wird diesem Denken im Werk Rainer Maria Rilkes nachgegangen. Der abschließende Abschnitt VI ist dem Gestus der Hand im Denken der Hand bei Paul Celan gewidmet.



Elmar Locher, geboren 1951 in Bozen, Studium der Germanistik, der Vergleichenden Literaturwissenschaft und der Linguistik an den Universitäten Wien, München und Innsbruck. Von 1983-1986 Lehrauftrag an der Universität Innsbruck (Film und Literatur), von 1986-1992 wissenschaftlicher Assistent an der Universität Trient für Dt. Sprache und Literatur. Seit 1992 prof. ass. an der Universität Verona, Dipartimento di Germanistica e Slavistica. Zahlreiche Aufsätze zur Curiositas-Problematik und der Memoriatheorie des 17. Jh. Arbeiten zu G. E. Lessing, G. Ch. Lichtenberg, H. v. Kleist, Robert Walser, Franz Kafka, Robert Musil, W. G. Sebald, dieter Forte und Peter Handke. Übersetzungen aus dem Italienischen und Herausgeber der Reihe essay&poesie (edition sturzflüge/StudienVerlag, Bozen/Innsbruck/Wien), zuletzt: Franz Kafka Ein Landarzt Interpretationen (2004) und Ernst Bloch Spuren Lektüren (2008).

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